Bild Steinbogen - Image by Ivo Moosberger - www.naturschauspiele.ch

Natürlich Schuler – Der Blog

Nicht meins!

Viel zu lange habe ich alles Mögliche von andern getragen, was nicht meins war. Viel zu lange habe ich andern etwas abgenommen, was nicht meins war. Und noch viel länger habe ich all den Scheiss geglaubt, was ich gar nicht glauben wollte. All den Druck von andern habe ich getragen, nicht meiner.

Du musst jetzt stark sein, haben sie gesagt. Du musst leise sein. Du musst halt auf die Zähne beissen, haben sie gesagt. Du musst dich anpassen. Du musst brav sein, haben sie gesagt. Du musst fleissig sein, wenn du etwas erreichen willst. Du musst ein Vorbild sein. Du musst mutig sein. Du musst.... du musst... du musst. Es ist deine Aufgabe,... haben sie gesagt.

Gepäck

Nee, einen Scheiss muss ich! Sorry und nein nicht sorry. All diesen Druck den ich für andere getragen habe damit. Und es ist nicht meiner. Auch wenn ich das ganze Schema für mich auch übernommen habe (weil ich es geglaubt habe, dass das so sein muss) und mir selber auch noch Druck gemacht habe. Ich muss hart arbeiten, damit ich was erreichen kann. Ich muss Glück haben, dass ich eine Chance habe. Ich muss mich anstrengen, sonst wird das nichts. Oder ich muss noch schnell einkaufen. Ich muss noch kurz ein Geburtstagsgeschenk kaufen. Ich muss mich noch schminken, bevor ich das Haus verlasse.
Was für ein Scheiss habe ich mir da selber immer wieder eingeredet, weil ich geglaubt habe, dass es normal ist, dass man halt muss, was auch immer.

Wenn du wandern gehst, nimmst du einen Rucksack mit. Du packst alles ein, was du für unterwegs brauchst. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass es dir nicht in den Sinn kommen würde, zwei grosse schwere Steine von jemandem im Rucksack die ganze Zeit mitzutragen, geschweige von, den restlichen Platz mit weiteren Steinen aufzufüllen. Einfach so, weil man das halt so macht. Weil andere das halt so gesagt haben, dass das halt normal sei.

Stonewall

Scherzkeks hin oder her, genau das machen wir. Wir tragen Steine, ja sogar ganze Felsblöcke mit uns rum. Wenn wir nicht mehr können, legen wir eine Pause ein und legen den Rucksack kurz ab. Anschliessend geht es mit dem ganzen Gewicht weiter. Wir graben nicht im Rücksack und lassen das was wir nicht benötigen am Wegrand liegen. Nein, wir müssen ja stark sein. Durchhalten. Auf die Zähne beissen. Von einfach war ja nie die Rede. Sagen sie alle.

Ich will das nicht mehr. Mir reicht mein Gepäck wirklich vollends aus für meine Reise. Das was ich brauche und das was mir dient trage ich mit Freude in meinem Gepäck, all meine wunderschönen Momente und Erinnerungen, meine Freude, meine Erfahrungen, mein Lachen, mein Humor, meine Freunde und Familie, vom Rest trenne ich mich in aller Liebe. Und! Ich trage kein fremdes Gepäck mehr. Ich habe die Last, den Druck und das Müssen abgelegt, zurück an den Absender gegeben. Mit Liebe und Dankbarkeit.

Mein Leben, meine Entscheidung, meine Verantwortung zu 100%.

Ich werde dir nicht helfen, dein Gepäck zu tragen. Das war deine Entscheidung, all das zu tragen. Ich werde mit dir kein Mitleid haben. Und nein, ich bin nicht Herzlos, im Gegenteil. Ich fühle mit dir. Ich fühle und weiss wie schwer so eine Last sein kann. Jedoch beim tragen helfe ich dir nicht, nicht mehr.
 

Girl

Ich lass dich jedoch nicht alleine. Ich helfe dir. Ich helfe dir, dich von dem zu lösen, was dir nicht mehr dient. Und ich begleite dich so lange, bis du bereit bist, etwas tiefer zu schauen, zu graben und dich davon zu lösen.

Es lohnt sich nun mal, vor allem wenn es sich schwer anfühlt, etwas im Gepäck zu graben und sich dem entledigen, was nicht dienlich ist und nicht deins ist. Damit es leichter wird. Damit du freudig und glücklich deinen Weg geniessen kannst.

Es ist deine Entscheidung, ob du und wieviel du tragen möchtest. Zwischen schwer und leicht liegt nur eine Entscheidung.
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