Mein Impuls
Oder was habe ich getan?
Nun, um ganz von vorne zu beginnen. Ich wohne ja in einem wunderschönen Kanton. Er ist sehr bekannt für seine Kirschen, Zuger Krischtorten und Zuger Kirsch. Eine alte und lebendige Tradtion.
– Der «Zuger Chriesimärt» (Zuger Kirschenmarkt) wurde 1627 erstmals urkundlich als «kriesymerckht» erwähnt. Die «Zuger Chriesigloggä», eine Art Erlaubnisglocke, die früher den offiziellen Start der Kirschenernte einläutete, ist seit 1711 nachweisbar. Der «Zuger Chriesisturm» bestand gemäss einer Nacherzählung von 1886 darin, dass die Bürger auf das Glockenzeichen hin mit ihren Leitern auf die Zuger Allmend rannten, sie an die volkseigenen Bäume stellten und die frischen Kirschen pflücken durften. (Quelle: Wikipedia) –
Ich wurde auf einen Aufruf aufmerksam, dass für die diesjährige Kirschernte Erntehelfer gesucht wurden.
Und da war er, der Impuls.
Der Impuls machte in meinen Augen und gemäss meinem Verstand Null Sinn. Und doch war er da. Ich hatte ihn wahrgenommen. Mehrmals habe ich meine Bauchstimme, meine Autorität gefragt. Die Antwort war immer die Selbe, "hell yes". Ja, ich habs getan, ich bin meinem Impuls gefolgt.
Während der Krischernte hiess es für mich, morgens um 06.00 Uhr bis 12.00 Uhr pflücken und ernten. Es war "harte" Arbeit, körperliche Arbeit. Egal wie das Wetter war, die Krischen wollten gepflückt werden. Auch wenn das Wetter sich von seiner fantasievollsten Seite zeigte und wir teilweise Wadentief im Wasser und Schlamm standen, dran bleiben, weiter machen. Immer wieder hatte ich mich hinterfragt, was ich eigentlich tue, was der Sinn dahinter ist, dass es sich doch nicht lohnt.
Und doch durfte ich erkennen, dass es mein Verstand war, meine Gedanken, die mir den Spass, die Freude nehmen wollten. Regelmässig wurde ich von ihm daran erinnert, dass ich die Zeit doch anders, sinnvoller nutzen könnte. Doch ich vertraute meiner Autorität, meiner Bauchstimme bis zum Schluss. Auch wenn ich noch nicht ganz den Sinn dahinter sehen kann. Auch wenn ich noch nicht genau weiss, wofür dieser Impuls gut war. Bin ich im Vertrauen, dass alles im Leben einen Sinn ergibt und nichts umsonst ist.
Und wenn es nur darum geht, tiefe Erkenntnisse zu gewinnen, dann ist das, das grösste und beste Geschenk. Denn einem Impuls zu folgen, der keinen offensichtlichen Sinn ergibt, bedeutet mutig zu sein, zu vertrauen.
Ich durfte die Fülle sehen, ich durfte ernten. Die Bäume waren voll von wundervollen Früchten. Mein Mindset ist nochmals gewachsen, wurde verändert und geshiftet. Ich durfte lernen, neue Fragen mir selber zu stellen. Sie anders zu stellen. Kreativer zu fragen. Zu fühlen, zu verkörpern. So vieles durfte ich genau durch diese Arbeit noch tiefer verkörpern.
Die Zeit war keine vergeudete Zeit. Ich konnte sie sinnvoll nutzen, für mich und meinen persönlichen Wachstum. Noch mehr im Alignment mit meinem Selbst.